Hallo!
Wer Ideen für einen Spieleabend oder was Neues sucht, weg von Monopoly, Activity und anderen Brettspielen, sollte mal ein Heim Escape Game probieren. Wir haben 5 Escape Games für zu Hause getestet und geben euch hier nun unseren Erfahrungsbericht zu den einzelnen Spielen ab.
#1 – EXIT das Spiel
Das Kompakteste der von uns getesteten Escape Games für zu Hause ist EXIT das Spiel. Da fragt man sich, wie großartig der Inhalt sein kann, bei so einer kleinen Verpackung? Was ist da wohl alles enthalten?
Lasst euch nicht von der Größe beirren, denn das kleine Spiel, gibt ganz schön was her. Die EXIT Escape Games gibt es mit Schwierigkeitsstufen: Anfänger, Fortgeschritten, Profis.
Wir raten mit einem Anfänger / Fortgeschrittenen Spiel zu beginnen, damit man das Prinzip des Spiels einmal kennenlernt und nicht gleich verzweifelt. Wir haben mit einem EXIT für Fortgeschrittene gestartet („Die vergessene Insel“) und haben insgesamt länger als die angegebenen 45-90 Minuten gebraucht. Besonders eine Stelle war sehr knifflig und wir wollten einfach aus Sturheit und Stolz keinen Tipp nehmen. „Der verwunschene Wald“, ein Anfänger EXIT haben wir ebenfalls getestet, das kam uns natürlich nach dem ersten Spiel viel einfacher vor, war aber genauso spannend.
Unsere Bewertung
Wir sind positiv überrascht. Krass was so alles in dem kleinen Päckchen drinnen ist. Das Innenleben der Spiele variiert je nach Thema bzw. Mission. Was aber überall gleich ist: Alle Spiele haben eine Decodierscheibe, die aber bei jedem Spiel anders aussieht. Die Idee dahinter ist echt gut. Zudem sind die EXIT-Spiele relativ günstig mit durchschnittlich 10-15€.
Einziges Manko: Man kann das Spiel nicht weitergeben. Also man spielt es tatsächlich ein einziges Mal und nie wieder. Je nach Mission zerknittert, faltet, zerreißt, beschreibt, usw. man Teile des Spiels, sodass man danach leider nichts mehr damit anfangen kann, als es in den Müll zu werfen. Also die umweltfreundlichste Variante ist es nicht.
Auch wenn das Spiel für bis zu 4 Personen spielbar ist, finden wir, dass es zu zweit am meisten Spaß macht. Da die Kärtchen und die Materialien eher kleiner ausfallen, ist es für viele Spieler:Innen meiner Meinung nach weniger gut geeignet. Am Besten ist es also zu zweit, damit der Spaß- und Rätselfaktor hoch bleibt!
Hier habt ihr die komplette Übersicht der EXIT Games.
#2 – ESCAPE ROOM – das Spiel
Bei diesem Escape Game braucht man das Starterpackage (Grundspiel) mit dem Decoder. Das kommt für den Erstkauf am Teuersten. (ca. 40€) Es sind aber, neben dem Decoder, dafür gleich 3-4 Escape Games (je nach Starterpack) enthalten. Der Decoder ist das Besondere am Spiel und wird auch für die Erweiterungsspiele benötigt, die man einzeln nachkaufen kann. (Kosten ca. 11-13€). Escape Room – das Spiel ist ab 16 Jahren.
Unsere Bewertung
Das Spiel ist für bis zu 5 Personen spielbar. Wir haben die Spiele zu sechst, zu viert und zu dritt probiert. Am besten fanden wir es auch hier mit nur wenigen Spielern. Also zu dritt, war es am angenehmsten. Aber auch zu viert, war es noch gut machbar.
Die Rätsel waren zum Teil knifflig. Das Spiel ist relativ gut strukturiert. Man hat hier Briefumschläge, die nummeriert und beschriftet sind. Jedes Spiel besteht aus drei Teilen. Erst, wenn ein Teil erfolgreich gelöst wurde, so darf man den nächsten Briefumschlag öffnen. So hat man eine kleine Storyline. Es kommt ein Spielfeld hinzu, was etwas größer ist, wo selbst 3-4 Köpfe gemeinsam mitkucken können. Der Decoder funktioniert mit Batterie und zählt auch die Zeit von 60 Minuten hinunter. Mittels Codes und den Decoder-Schlüssel, muss man es schaffen diesen zu entschärfen.
Bei Escape Room the Game gibt es Online Tutorials, was angenehm zum Schauen und zum Verstehen des Spiels ist. Während man bei den anderen Escape Games kein wirkliches Zeitlimit hat und man theoretisch so lange brauchen kann, wie man möchte, so ist man hier mit 60 Minuten (wenn man es richtig mit dem Decoder spielt) etwas kürzer dran und wesentlich „gestresster“.
Wir fanden die Spiele gut, fordernd und spannend. Escape Room – das Spiel hat sich bei unserem Ranking relativ weit nach oben gespielt. Wenn man gut mit den Materialien umgeht, könnte man einige Spiele sogar weitergeben.
Hier findet ihr die komplette Spielreihe von Escape Room – das Spiel.
#3 – Hidden Games
Von Hidden Games gibt es verschiedene Krimispiel Ausführungen. Wir haben zwei der regulären Tatort Games gespielt: „Der Fall Klein Borstelheim“ und „Das Diadem der Madonna“. Ein Spiel kostet etwa 24€.
Das Spiel kommt in einem braunen Umschlag (etwas größer als A4). Es handelt sich hierbei nicht ganz um ein Escape Game, sondern eher um eine Krimijagd, in welcher man als Detektiv ermitteln und einen Fall lösen muss. Ca. 90-150 Minuten kann man dafür einrechnen, je nachdem wie gut man ist. Die Spiele sind ab 14 Jahre.
Unsere Bewertung
Uns hat Hidden Games mega gefallen. Man kann gut austesten, wie man sich als Detektiv machen würde. Man muss wiff denken, Hinweise genau nehmen und Zusammenhänge gut erkennen und verknüpfen können. Einige überraschende Gegebenheiten, haben auf jeden Fall für Aha und Oho-Momente gesorgt. Hidden Games gehört auf jeden Fall zu unseren Favoriten. Es gibt recht viele Unterlagen. Sobald man die Akte öffnet, kann man theoretisch kreuz und quer starten. Man braucht zum Spielen ein Handy oder ein Tablett. Uns hat hier gut gefallen, dass man auch Umschläge erst zu einem gewissen Zeitpunkt hat öffnen dürfen.
Bis zu 6 Personen können laut Anbieter spielen. Wir finden 6 Personen eindeutig zu viel. Man bekommt enorm viele Unterlagen. Wir haben das erste Spiel zu fünft gespielt. Da haben wir kreuz und quer durch die Unterlagen gegriffen. Jede hat ein anderes Dokument hergenommen und irgendwie dann durcheinander geredet. Schnell haben wir erkannt, dass wir ein schlechtes Ermittlungssystem haben. Also entweder schauen sich alle gemeinsam eine Sache an oder man teilt es auf und man gibt sich das alles mal im Kreis herum.
Das Schwierige bei so vielen Personen ist es, dass alle im Bilde sind und man sich zu den Gegebenheiten und Tatsachen austauschen möchte, dafür aber alle in the Loop sein müssen. Das zweite Mal haben wir es zu dritt gespielt und das war eindeutig angenehmer. Daher hat es gleich etwas mehr Spaß gemacht und man ist eher im Spiele- und Rätselflow drinnen.
Punkto Nachhaltigkeit: Sofern man auf den Inhalt achtet und absolut nichts beschriftet, könnte man das Spiel weitergeben oder auch wiederverkaufen. Natürlich hat man das volle Spieleerlebnis, wenn man die Utensilien auch beschmieren kann. Es gibt etwa einen großen Zettel, um Notizen zu den Tatverdächtigen und Alibis zu machen. Auf der vorgefertigten Vorlage sind Fotos dabei uns es sieht natürlich sehr geordnet aus. Es ist aber auch möglich auf normalen A4 Zettel zu schreiben, wenn man es weitergeben will. Wir wollten hier den ganzen Spaß für uns 😛
Alle Hidden Games Spiele findet ihr hier.
#4 – EXIT Puzzle – the Circle (von Ravensburger)
Bei den EXIT Puzzles von Ravensburger gibt es verschiedene Ausführungen. Ich habe ein „the Circle“ gemacht. Davon gibt es im Moment 3 verschiedene Puzzles: Paris, London und Rom. Das EXIT Puzzle – the Circle besteht aus 919 Teilen. Weitere Spiele von Ravensburger sind die EXIT Puzzle 759, EXIT Puzzle 368 und EXIT Puzzle 99. Die Zahl dahinter gibt an, aus wie vielen Teilen das Puzzle besteht.
Meine Bewertung:
Ein Puzzle ist ideal als Solo-Beschäftigung. Dieses EXIT Spiel dauert von den genannten Spielen am längsten, da zuerst einmal das Puzzle zusammen gesetzt werden muss, bevor man hier die Rätsel löst. Das Puzzle war nicht ohne. Dafür habe ich bestimmt mindestens 4-5 Stunden gebraucht. Nicht an einem Stück, aber hab ein Wochenende lang mich immer wieder kurz damit beschäftigt. Keine Ahnung, ob es nur mir so geht, aber beim Puzzlen vergeht die Zeit immer wahnsinnig schnell. Zumindest schneller, als man glaubt.
Also es war schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe, zudem das Bild zum Puzzle nicht 100% identisch ist. An manchen Puzzle Stücken sind nämlich Hinweise, Zahlen, Buchstaben, Zeichen, etc. die am Vorschaubild nicht zu finden sind. Auch manch Farben können anders sein. Das war hier für mich die größte Schwierigkeit. Was zudem das Puzzlen erschwert hat, war die Form einiger Puzzle Stücke. Wie der Name des Puzzles verrät, besteht die Mitte des Puzzle aus einem Kreis.
Die Rätsel selber fand ich recht schwer, obwohl das Spiel als mittelschwer eingestuft ist. Ich fand die Rätsel nicht logisch lösbar. Man muss die Rätsel selber suchen und sich überlegen, was das Rätsel sein könnte und was die Lösung dazu ist. Also ich finde von der Aufmachung her, kommt das leider nicht an den anderen Escape Games ran.
Online kann man nach Tipps suchen, dafür gibt es eine eigene Website. Ich persönlich fand hier das Puzzlen an sich aufregender, als die Rätsel selber. Die waren wie gesagt schon recht schwer, sodass ich nahezu alle Tipps nachlesen musste und das etwas den Spaß daran geraubt hat.
Ich glaube, dass die anderen Exit Puzzle Ausführungen wesentlich einfacher und spaßiger sind, als the Circle.
Alle Ravensburger EXIT Puzzles findet ihr hier.
#5 – Crime Files FALLAKTE
Die Crime Files vom Verlag TOPP kosten zwischen 15-22€. Wir haben „Das letzte Kapitel des L. Birkenwald“ gespielt. Auch hier ist die detektivische Leistung gefragt. Das Spielprinzip ist ähnlich der der Hidden Games. Man erhält diverse Unterlagen, Hinweise, Briefe, etc… mit welchen man den Tathergang, das Mordmotiv und den Mörder ausfindig machen muss.
Unsere Bewertung:
Wir haben das Spiel zu zweit gespielt und relativ gut lösen können. Es war rätselmäßig gut aufgebaut, aber auch nicht allzu schwer. Trotzdem war man gefordert ordentlich nachzudenken und man hat sich gefreut, wenn man einen wesentlichen Hint ausfindig machen konnte. Auch hier benötigt man ein Smartphone oder ein Tablett zum Spielen.
Ein klitzekleines Manko hier war, dass man von Beginn an, alle Unterlagen auf einmal quasi hingeklatscht bekommt. Im Prinzip ist es egal in welcher Reihenfolge man was zur Hand nimmt, da man alle Hinweise und Indizien logisch miteinander verknüpfen und zusammenführen muss. Sobald man dann genug Infos gesammelt hat und man dann der Meinung ist, dass man rausgefunden hat, wer der Mörder ist und was das Motiv war, so ist das Spiel dann auch zu Ende. Die Lösung ist dann Online einzutragen und man bekommt dann quasi die Bestätigung und eine kleine Erläuterung, ob man es auch richtig hergeleitet hat.
Punkto Nachhaltigkeit: Das Gute hier, man kann das Spiel, sofern man gut auf die Seiten acht gibt, auch weitergeben. Es gibt lediglich eine Seite, die man beschriften kann (auf diesem Zettel notiert man die Verdächtigen, Motive, Alibis etc…). Allerdings gibt es diesen Zettel gleich zweimal, sodass man ihn auf jeden Fall ein zweites Mal spielen lassen kann. Theoretisch muss man nicht mal diesen Zettel beschmieren, sodass überhaupt alles sauber und heil bleibt.
Alle Fallakten vom Verlag TOPP findet ihr hier.
Ich hoffe ich konnte gute Rezensionen für einige der Escape Games für zu Hause abgeben. Es gibt am Markt bereits viele Escape Games und wir sind noch lange nicht fertig, mehr Escape Rooms für zu Hause zu testen. Diese Liste wird natürlich, sobald wir neue Spiele gespielt haben, ergänzt.
Wer aber lieber draußen escapen will, kann sich ebenfalls hier am Blog durchlesen. Wir haben bereits einige Escape Games besucht und für manche haben wir auch Rabattcodes, mit dem ihr euch Geld sparen könnt.
Eure Jen